Chaos im Märchenland

Als Opening der großen Theater-AG spielte unsere Unterstufentheater-AG das Stück „Chaos im Märchenland“ von Roland Litzinger.

Es war wieder eine schöne Herausforderung, ein geeignetes Stück für unsere große Truppe von 19 spielfreudigen und talentierten Schauspielerinnen und Schauspieler zu finden und anzupassen. Doch möchten wir dies auch gar nicht missen, da wir uns sehr über den immensen Zulauf an Schülerinnen und Schülern freuen, der zeigt, welch großer Beliebtheit sich die Theater-AG erfreut und wie wichtig sich die Theaterarbeit am MPG gestaltet.

Für alle war es das erste Mal, auf einer Bühne, im (Rampen) Licht – wieder hervorragend arrangiert von unserer Technik-AG, zu stehen und Theaterluft zu schnuppern, was mit Bravour geleistet und von langanhaltendem Applaus des Publikums belohnt wurde.

Doch nun zum Plot:

Eine Schulklasse muss einen Aufsatz über ihre liebste Märchenfigur schreiben, nur den „Klassendoofen“ (Ronja Irmer und Marlene Baer), auch Loser genannt, fällt nichts ein. Als die Klasse sich über die beiden lustig machen will, werden sie von der guten Fee (Jessica Beck) ins Märchenland entführt. Mit Hilfe von Zaubergegenständen, die sie von der Fee mitbekommen, können die beiden viele Gefahren bestehen. Auf ihrem Weg durch das Märchenland begegnen sie ihren KlassenkameradenInnen, so z.B. Schneewittchen (Jana Mändle) , die die Schönste ist im ganzen Land oder Dornröschen, die immer schlafen will, den sieben Zwergen (Jana Mändle, Melina Ratz, Sophie Briest, Florian Ripiater, Victoria Linning, Marina von Hülsen und Leonie Schnitzer), die von den drei bösen Hexen (Lotta Hurlebaus, Lucia Nguyen und Pauline Schiller) in Ketten gelegt worden sind oder Rapunzel (Sophie Briest), die auf ihre schönen Haare stolz ist, aber vom Chaot Rumpel(stilzchen) zum Putzen verdonnert wurde. Allgemein scheint Rumpel (Lilli Mühlberger) für die ganzen Verwechslungen und das Chaos im Märchenland verantwortlich zu sein. Doch dies sind nicht alle Figuren, die erlöst werden müssen. Die Loser nehmen es auch mit der Zauberin Micromagica (Lina Brodmann), den blutrünstigen und ausgehungerten Vampiren (Hannah Bayer, Lea Scheible und Leonie Schnitzer) sowie mit einem gefährlichen, aber eigentlich nach Liebe suchenden Drachen (Naima Kaiserauer) auf. Natürlich dürfen die Märchenprinzen nicht fehlen: Da wäre der Königssohn (Florian Ripiater), der aus Übermut das Zauberbuch der (gar nicht so) großen Micromagica ausprobiert und sich in einen Bären verwandelt hat sowie der narzisstische Prinz (Nick Neugum), dem die Damenwelt doch nicht so zu Füßen liegt, wie er es gerne hätte.

Gegen Ende wird deutlich, dass die eigentlichen „Loser“, nicht nur die Retter der Märchenfiguren sind, sondern auch jede einzelne Person in der realen Welt zu einem besseren Menschen gemacht haben.

Das Stück prangert Unarten wie Mobbing, Petzen, Vorverurteilungen und Narzissmus in der Gesellschaft an, wie sie gerade bei Jugendlichen vorkommen können und regt zum Nachdenken über das eigene Handeln an – lustig verpackt, jedoch tiefgründig.

Regie führten Miriam Schneiderhan und Regine Holschbach.

Zuletzt möchten wir noch ein riesen Dankeschön an alle Helfer und Helferinnen vor und hinter der Bühne aussprechen, die für eine gelungene Aufführung unverzichtbar sind!

„Aufruhr“ am MPG!

Einmal im Jahr wird am MPG „T H E A T E R“ ganz großgeschrieben. In der letzten Woche war es endlich wieder so weit: Zwei Tage lang haben wir mit Hilfe unserer fleißigen Technik-AG das MPG-Foyer mit vielen Auf- und Umbauten in eine fast professionelle Theaterbühne verwandelt – Zuschauerpodeste, Verdunklungen, Scheinwerfer, Lautsprecherboxen, usw., usw. Wie immer ein hartes Stück Arbeit – aber es hat sich wieder gelohnt: Am Donnerstag und Freitag war fast jeder Stuhl besetzt und das Publikum war begeistert!

Jeweils um 16.00 Uhr spielte die Unterstufen-Theater-AG und um 19.00 Uhr gab´s von der „großen“ Theater-AG (Klasse 8 bis 12) das Stück „Räuber. Aufruhr“ von Klaus Opilik zu sehen. Klaus Opiliks „moderne Räuber“ handeln, genau wie Friedrich Schillers „Original-Räuber“ von der Rivalität zwischen zwei gräflichen Brüdern:

Auf der einen Seite der intelligente, freiheitsliebende, aber verschwenderisch lebende Karl, der vom Vater geachtet und finanziell unterstützt wird. Auf der anderen Seite Franz, der kaltherzige, intrigante, vom Vater zurückgesetzte Bruder, der auf Karl eifersüchtig ist und das Erbe des alten Moor an sich reißen will. Dafür spinnt er eine gemeine Intrige gegen Karl.

Nachdem Karl scheinbar vom Vater verstoßen wird, entscheidet er sich für ein Leben außerhalb der Gesellschaft. In Klaus Opiliks „modernen Räubern“ begibt er sich ins Umfeld jugendlicher Globalisierungsgegner und Klimaaktivisten, die im Untergrund leben. Diese „Räuber“ beschäftigt neben den familiären Spannungen zwischen Karl und Franz eine ganz andere, sehr konkrete Frage: Darf oder muss ein moderner „Räuber“ Gewalt anwenden, wenn er die Gesellschaft wirklich verändern will?

Für Karl ist diese Frage leicht zu beantworten: Gewalt ist für ihn keine Option – zunächst jedenfalls. Seine Gegenspielerin Spiegelberg sieht das ganz anders. Für sie heiligt der Zweck nahezu alle Mittel. Diese Konstellation birgt also Sprengstoff im wahrsten Sinne des Wortes. Karl muss seinen eigenen Weg finden zwischen Familie und Freunden, Prinzipien und Pragmatismus, Recht und Gerechtigkeit.

Das tut er. Und doch lässt uns das Stück am Ende etwas ratlos zurück. Denn auch die jungen Schauspieler:innen vom MPG können natürlich keine einfache Antwort geben auf die brennenden Fragen unserer Zeit. Aber: Sie haben Position bezogen und uns alle damit aufgefordert, uns selbst zu entscheiden, wie wir in dieser Welt 2023 weiterleben wollen.

Aber da war auch noch etwas Anderes: Reine Spielfreude! Und so konnte das Publikum trotz aller ernsthaften Thematik, trotz aller nachdenklich-stillen und manchmal auch laut-derben Tönen an diesen beiden vergangenen Sommerabenden ganz einfach ein tolles, buntes Stück Theater genießen!

Auch dieses Schuljahr hat sich also wieder unser doppeltes Motto bewahrheitet: „T!“ – für „Technik muss sein“, denn ohne geht´s nicht! Und: „T H E A T E R muss sein“!

Danke für diese absolut gelungene Vorstellung:

Jonas Eich als Karl Moor

Beat Dietrich als Franz Moor

Jonas Baum als Vater Moor       

Teresie Hess als Hermine            

Charlotte Leihenseder als Amalia            

Selina Schönek als Elisa                

Pia Irmer  als Spiegelberg

Henriette Weiß als Razmann

Jonas Baum als Roller

Carla Hess als Isnogud

Sarah Heller als Schufterle                         

Mia Rube als Lady Coyote

Anna Kleeberg als Grimm/ als Reporterin           

Hannah Mühlberger als Schwarz/ als Nachrichtensprecherin                     

Leonardo Gherardini als Schweizer

Leitung Technik-AG: Sebastian Goltz, Tizian Carbon

Regie: Nicole Lüber und Sabine Hamp